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Unsere Geschichte

Entstehung und Entwicklung des MGV 1857 Langenberg

Die Gemeinde Langenberg wurde im Jahr 1180 erstmalig urkundlich erwähnt als kleine Ansiedlung auf einem Höhenenausläufer der Oelder und Stromberger Berge. Einen Mittelpunkt des Ortes bildet die Langenberger Pfarrkirche St. Lambertus. Die Pfarrkirche wurde ursprünglich, so schreibt ihre Baugeschichte, bereits im ersten Jahrtausend errichtet. 1857 zählte Langenberg bereits 1400 Einwohner. Der zuständige Pfarrer war zu dieser Zeit Bernhard Hensing, Vikar Heinrich Bortefeld, Bürgermeister Herr Hollenbeck.

 

Vikar Bortefeld sammelte im Jahr 1857 Männer um sich, die für einen mehrstimmigen Gesang zu begeistern waren und sich seiner Leitung hingaben. Die Chorstunden fanden in der alten Vikarie statt. Die ersten Sänger waren:

 

Wilhelm Bartels , Hermann Brill , Josef Entrup

Stephan Entrup , Gerhard Klaes , Stefan Montag      

Heinrich Mülker , Hermann Peitz , Heinrich Potthoff

Hermann Schnieder , Kaspar Wördinghoff , Arnold Entrup                 

Max Entrup , Kaspar Forthaus , Florenz König

Heinrich Moselage , Heinrich Hellweg gen. Ostlangenberg , Franz Hellweg gen. Pelkmann

Stefan Rosenthal (1. Vorsitzender)

„Aller Anfang ist schwer“

Als einziger Verein in Langenberg gab es mancherlei Hindernisse.
Am 15.02.1857 begann mit diesen Männern das kulturelle und gesellschaftliche Leben in der Gemeinde Langenberg.

Pfingsten und Weihnachten 1857 sang der MGV zum ersten Mal in der Lambertus Kirche in Langenberg und von da an sang er stets in der wöchentlichen Frühmesse aus dem bonischen Gesangbuch. Bei Festtagen und der Kommunion wurden vierstimmige Männergesänge vorgetragen.

Schon bald war der MGV auch auf Beerdigungen und anderen Feierlichkeiten sehr gefragt. Familien die nicht Teil des Vereins waren zahlten darauf hin einen kleinen Taler, um die mehrstimmigen Klänge in ihrer Messe zu hören.

1862 übernahm Hermann Brinkmann das Amt als Chorleiter. Er hatte eine Ausbildung in Chorgesang und Orgelspiel. Dies veränderte maßgeblich die musikalische Qualität des Chores.
Der Chor übernahm die Verschönerung und Bereicherung des Sonntagsgottesdienstes und gestalte diesen mit vierstimmigen Choräle oder mehrstimmigen lateinischen Messen.

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Durch den Wechsel im Dirigentenamt, wechselte der MGV auch seinen Probenraum von der Kaplanei in den Gasthof "Brill", der bis 2003 auch das Stammlokal des MGV bleiben sollte .

Der bis heute traditionelle Osterweckruf nahm 1894 seinen Lauf. Dort übernahm der MGV diesen in Herzebrock , Wiedenbrück und Rietberg.

1907 wurde das 50 - jährige Jubiläum gefeiert.
Zu diesem besonderen Anlass kam nicht nur die Prominenz des Dorfes, unter denen sich die Herren Brinkmann, diverse Lehrer und die örtlichen Brauchereibesitzer befanden, sondern auch 16 Gesangsvereine aus der Umgebung. Sonderzüge von Wiedenbrück und Lippstadt nach Langenberg fuhren mehrfach und ein großes Festzelt war aufgebaut worden.
Was für eine Gemeinschaft durch einen Chor entstehen kann zeigte sich bei diesem Jubiläum besonders, denn das Festzelt zerriss ein heftiger Sturm in der Nacht vor der groß geplanten Feier. Doch am nächsten Morgen kamen alle Schneider und Näher des Dorfes und taten alles dafür, dass das Fest seinen Lauf nehmen konnte.
Und so kam es, dass trotz einem starken Unwetter der Festzug durch das Dorf hin in das Festzelt ziehen konnte und viel gefeiert wurde.

 

Kasper Kahmen führte nach der Hubert Vössing (1910 - 1911) den Chor zu weiteren Erfolgen bis er ihn 1924 aufgrund einer Versetzung verlassen musste.
Ihm folgte Konrad Lohmann. Er gab mit dem MGv viele Konzerte die mit wohlwollender Kritik und viel Lob aus allen Richtunge belohnt wurde.
Die Mitgliederzahl stieg von 24 auf 40 an und auch die Berühmtheit des Chores in den Umliegenden Dörfern stieg immer mehr.

1914 - 1918 waren schwere Zeiten für den Chor. Zur Zeit des ersten Weltkrieges wurden einige Chormitglieder an die Front gerufen. Leider fielen 13 treue Sänger, an der Front gefallen, im Vaterland gestorben.Trotz der dunklen Zeit , der Sorge, dem Leid und der Not verlor der MGV nicht an Bedeutung. Er blieb ein wichtiger und besonderer Teil der Gemeinde, was man an dem 75jährigen Jubiläum merkte.

1932 hatte Konrad Lohmann den Dirigentenstab an Gottfried Bendemacher übergeben. Leider starb er 1935. Heinrich Busch ersetze ihn und der MGV verbrachte vier erfolgreiche und schöne Jahre mit ihm. Oft saßen sie in witziger Runde beisammen.

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Als der zweite Weltkrieg begann, stellte sich Konrad Lohmann immer wieder dem Chor zur Verfügung.
Und obwohl einige Sänger an die Front geschickt wurden, versuchte Lohmann mit den wenigen Verbliebenen den Chor aufrecht zu erhalten. Es war schwer, doch es gelang ihm. MIt den heimkehrenden Sängern lebte der Chor wieder auf. Es war sowohl für die sänger als auch für die Gemeinde eine besondere, aufmunternde und belebende Art dem schweren Alltag für eine kleine Zeit zu entkommen.

Hans Plücks hielt den Chor aufrecht bis 1948 Eberhard Sukany übernahm.
Er brachte den Chor wieder dorthin, wo er vor den dunklen Jahren gewesen war. Der MGV erhielt viel Stimmbildung die den Chorklang verbesserten und so auf die neue weltliche Musik vorbereiteten. So gewann der MGV 1951 bei dem Bezirks - Leistungssingen in Lippstadt die Bronze Medaille, drei Jahre später fand ein großes Konzert mit dem Kinderchor statt und zum 100 - jährigen Jubiläum wurde mit Orgelbegleitung die Missa in Honorem bon Bartholomäus gesungen.

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1979 übernahm Wilfried Thorwesten als zehnter Chorleiter den MGV.
Schnell stellte er hohe Anforderungen, die der Chor stets erfüllte und in Konzerten zum Besten gab. Mit Konzerten wie der "Missa brevis" von Joseph Hayden zeigte der CHor sein ganzes Können und begeisterte die Gemeinde.

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Der MGV hielt nicht nur viele Konzerte und Messen ab , sondern gestalten seit mehreren Jahren mit dem Evensong schöne Abendstunden die besinnlich sind und zeigen , dass singen eine ganz besondere Form des Gebets ist.
Das Vereinslokal wechselte 2003 von dem Gasthof "Brill" in das "Café zur Linde" in Langenberg.
In den letzten 10 Jahren hat der MGV 3 mal an dem Meisterchor teilgenommen und jeweils den Titel geholt.
Im Jahr 2007 feierte der MGV sein 150 - jähriges Jubiläum.